Bass-Euphonium

Wind instruments / Tubas / Euphonium

Heinrich Joseph Haseneier

um 1855

Koblenz/Rheinland-Pfalz/Deutschland/Europa

Inventory number :: 1601

Description :

Dreiteilig: S-Rohr (Metall), Korpus (Holz), Stürze (Metall). Oberzwinge 61. Zapfen 52 mm lang, mit Borte abgegrenzt. Korpus aus 4 gebohrten Holzrohren zusammengesetzt. Rohrverbindungen 25. Stimmbahn 55 mm lang. Am Knie unten beide Teile mit einer Messingplatte verbunden. 2 Pfropfen, Holz, vollständig mit Messingblech eingefasst, 19,5-19,9 mm hoch, 55 mm im Durchmesser. Bodenkapsel angeschraubt. Zwischen den Korpusrohren Stützen Form 26. Zwingen ohne Rillen. Stürze, mit Zapfen 268 mm lang, 236 mm über das Korpus herausragend, am Korpus mit einer Schraube befestigt. Sächsischer Rand. Reparatur vor 1890: Flicken am S-Rohr. Restauriert um 1970. Chromatisches Basshorn mit sehr weiter, ophikleidenartiger Mensur, von P. de Wit um 1890 erworben. Die Bezeichnung Bass-Euphonium ist offenbar die originale, durch P. de Wit übermittelte. Nachforschungen über die Erfindung dieses Modells ohne Ergebnis. Nachdem Haseneiers Patentgesuche (1845 ein verbessertes Fagottmodell, 1847/50 Kontra-Bassophon) von der preußischen "Technischen Deputation" in Berlin zurückgewiesen worden waren, reichte er keine Patente mehr ein. Dies, die Herstellung nach dem Metermaß und die Verwendung von Metallpfropfen, sind Hinweise für eine Entstehung kurz nach 1850. Bezeichnung und Anlage des Instruments sind im Zusammenhang mit dem weitmensurierten vierventiligen Euphonium von Sommer (1842-43) und der (Ventil-) Ophikleide, die nach Welcker von Gontershausen (1855, S. 405) auch Euphonium genannt wurde, zu sehen. Sommer leitete sein Euphonium nach Schafhäutls Aussage (1854) von der Ophikleide ab. Haseneier dagegen baute ein Chromatisches Basshorn mit weiter Ophikleidenmensur, wobei die Stürze an die Moritzschen Kornette und Tuben erinnert. Auch im weiten Rohrbeginn liegt ein preußisches Merkmal. Die Idee der Weitmensurierung, die in den 1840er Jahren im Blasinstrumentenbau zu einer Reihe von neuen Bassmodellen führte (z.B. Wieprechts «Sechzehnfüßiger Orgelbaß»), ist in diesem Instrument in nahezu krasser Weise verwirklicht. Das Bass-Euphonium ist ein Gegenstück zu Haseneiers Kontra-Bassophon.