Flöte

Wind instruments / Flutes / Flute

Samuel Gottfried Wiesner

1826/1827

Dresden/Sachsen/Deutschland/Europa

Inventory number :: 3465

Description :

d1.Größe auf c1. a1 = 450 Hz. Dies ist ein Beleg für die Stimmung der Dresdener Hofkapelle; näheres siehe Trompete Nr.1817 von J.G.Kersten. Mundloch: D = 9,1 x 1O,7 mm, e = 126,5/192 mm (2/3). 7 Klappen für c1, cis1, es1, f1 (IV/r) mit Hebel für V/I, gis1, b1, c2. Hebelkontakte: bei c1/cis1 an den Griffen gekoppelt. Bocklager. b1-c2-Bockanordnung. Tonlochränder: bei c1, cis1, es1 mit angeschraubten Neusilberplatten belegt. Bohrung poliert. Fuß umgekehrt konisch. Am Leitstift (Elfenbein) 1 + 2 Markierungspunkte für PfropfensteIlung in Dreiecksanordnung. Zapfenenden mit später ergänzten Messingringen. Die Neusilberplatten an den untersten Tonlöchern sind ein Versuch zum besseren Decken der Löffel. Er war ohne Erfolg und führte bei 3466 (s. dort) bald zu einem neuen, erfolgreicheren Versuch. Formgebung des Korpus an H. Grenser anschließend. Der äußere Durchmesser des Rohres ist etwas kleiner als bei Grenser- und frühen Wiesnerflöten (vgl. 3194); sie wirkt daher schlanker. Der Fußring hat zwar die für Grenser typischen 2 Ringelungen, ist aber angesetzt. Positionszeichen am Leitstift nach Art Grensers. Mit dem Auspolieren der Bohrung machte Wiesner Schule (C. Golde in Dresden). Wiesner überwindet um 1815/20 den allgemeinen Klangtyp Grensers (großes Volumen, weich, voll, gedeckt) und orientiert auf einen kräftigeren, helleren und offeneren Klang. Er folgt damit der Zeittendenz. In Bohrungsweite und Konusgefälle nähert er sich St.Koch. Während die Grensers das Konusgefälle im oberen Mittelstück größer hielten als im unteren, so St. Koch und daran anschließend S. G. Wiesner gerade umgekehrt. Auch in der zylindrischen Bohrung des Kopfes Kochsches Vorbild. Wiesner geht von der relativen Grifflochtendenz H. Grensers im Sinne von 3497 aus, lockert aber das strenge Kongruenzschema in die Folge 6 3 1 2 4 5 auf. Dabei bilden die Verhältniszahlen von Griffloch 1, 3, 6 folgende fallende Tendenz: 0,42 0,41 0,40. Dieses Durchbrechen des althergebrachten Schemas machte Schule (vgl. Heinze 3491, 3532). Die Registerübergänge erlitten dabei im Zusammenhang mit der veränderten Bohrung keine Störungen. Grensers relativen Grifflochdurchmesser von etwa 0,39 vergrößert Wiesner auf etwa 0,43. Konus = 5/6 x 5/6 --> 7/10, Fuß 5/4. Sehr gut gearbeitet, sehr gut erhalten. Kaum geblasen. Anschlußdurchmesser : 18,5/17,1 mm, 14,1/14,5 mm, 12,1/12,3 mm. Die Schaftringe sitzen noch fest. Aus dem NacWaß von C. G. Steudel, königlich sächsischer Jagdhautboist und Flötenlehrer von Carl August III Grenser. Steudel erhielt die Flöte 1827 vom königlichen Hof als Ehrengeschenk. Formetui aus Palisander und eingelegtem Messingschild mit der Aufschrift: «C. G. Steudel/1827». Originaler Wischer.